🎙️Für Audiophile:
📕 Für Leser:innen:
Mein heutiges Experiment ist ein Versuch in der wachsenden Anzahl and KI-Modellen mit unterschiedlichen Fähigkeiten – was komplex genug ist – auch die Daten-Cloud des Anbieters der KI Modelle zu challengen und zu verstehen, wie sie arbeitet.
Für mich als Business-DNA Strategin ist es wichtig, ob das Fremdbild der KI mit meiner Business-Identität übereinstimmt. Deine Identität und wie du gesehen werden willst, ist ja genau, was du z.B. auf LinkedIn sichtbar machen willst. Denn wenn der Blick der KI auf dein Business und dich nicht konsistent ist, ist es guter Indikator, dass du noch nachschärfen musst, damit sie wirklich gut für dich arbeitet. Daran arbeiten, weiterentwickeln, hervorholen, was mehr im Vordergrund steht und relativieren, was nicht so wichtig oder noch richtig interpretiert wurde.
Die Konversationen sind schon so gut und gehen in die Tiefe, dass wir ChatGPT in privaten Momenten auch sehr persönliche Fragen übergeben und da kommen auch unsere ganz menschlichen Unsicherheiten zu Tage.
Digitale Identität
Wir haben alle ein professionelles und ein privates Jacket. Und je nach persönlicher Vielschichtigkeit vielleicht noch ein paar dazwischen. Aber meine Erfahrung ist, je näher beide Identitäten beieinander liegen (Authentizität), desto klarer können dich andere sehen.
Meine Lieblingsfarbe bei Jacktes ist eher PINK als angepasstes GRAU oder kompetentes BLAU und das allein sagt schon viel über mich aus, wollte ich daraus eine Persona skizzieren. 😉
Je mehr du mit deinem GPT Konversation betreibst und je menschlicher die neuen Modelle auf deinen Input antworten, desto mehr bekommst du eine eindeutige, digitale Identität. Aber auch du gibst du dem GPT mit der Zeit selbst eine Persönlichkeit.
Warum vergeben wir der KI eine Persönlichkeit?
Weil Menschen soziale Wesen sind und IMMER in Beziehung gehen. Das ist unsere Natur. Wir tun es im Besten und im Schlechtesten und auch hier gibt es wieder tausend Farben dazwischen. Und zur gleichen Zeit. Der Mensch ist nicht einfach, aber einfach ein Wunder, was er alles kann, will und tut.
Wir tendieren sehr dazu unseren CustomGPTs ja auch Namen zu vergeben um die Zusammengehörigkeit, die Beziehung und alles was mitschwingt, einen Namen zu geben. Meine heißt CLAIRE (aka Klarheit) und die von Eva-Maria Mischkulnig – The Video Formula z.B. heißt TONY, Dein Business-Buddy.
Das ist zutiefst menschlich. Man muss sich als in dem Feld der KI agierender Mensch immer wieder klar machen, dass das „Verhalten“ der KI (die als GPT noch lang keine ist) eine vorgegebene Experience der Unternehmen sind, die uns in ihrer Payroll haben.
Unsere Natur in Beziehung zu gehen, lässt uns nicht immer sofort alle Abläufe und kleine Nuancen an Veränderungen und die Gründe dafür klar sehen. Das Problem haben wir ja auch im normalen Leben mit den Menschen, die uns begegnen und auch mit Social Media.
Das Zeitalter der KI wird gerade zum Zeitalter der Selbstreflektion und Weiterentwicklung des Menschen.
Ja, kein leichter Tobak. Denn wir haben gerade ein paar spezifische Entwicklungsfelder mehr am Tableau, als nur die KI: Klimawandel, Politik in der Abwärts- und Rechts-Spirale, Wissenschaft als Lügnerin darstellen, manipulative Stories in Social Media, die unsere Wahrnehmung der Realität verändern und groteske Inhalte, die uns davon ablenken, die hidden Agendas wahrzunehmen (siehe mein Beitrag zu „Drowning in Noise„)
Ich vernadere hier nicht die proprietären Konzerne wie OpenAi, Claude, XAi, Google, etc., weil sie unser Verhalten steuern können. Kundenbindung und Monetarizing sind essenziell in jedem Business. In unserem auch.
Ich möchte, dass wir Menschen reflektiert in das System Mensch und KI schauen. Denn sie kann ein sehr guter Spiegel sein. Wir können jetzt viel über uns selbst lernen. Sie nimmt alles auf, was uns beschäftigt und auch wie wir auf ihren Output reagieren. Und sie gibt impulse, wie wir reagieren können. Erweitert unsere Bandbreite. Wie wir denken, schreiben, worauf wir fokussieren, was wir lieber auslassen – Ja, auch das. Sie ist immer besser in der Lage ein richtiges Psychogramm von dir zu zeichnen. Und sie kann es von jeder Rolle aus tun, die du ihr gibst.
Wie der Freundin, die dich kennt, wie niemand. Aber das ist ein GPT nicht. Ein Freund. Das ist eine menschliche Halluzination. Du befreundest dich ja auch nicht mit jedem Menschen. Aber aufgrund unseres Bauplans als wahrnehmende, soziale Wesen, fühlt sich die KI manchmal so an.
Der gesunde Schritt zurück
- Was brauche ich heute von dem KI-Tool?
- Weiss es genug, um wirklich dienlich zu sein?
- Ist das Ergebnis mir dienlich?
- Geh ich da selbst in meinen Fragen zu unkritisch ran?
Ich beschäftige mich damit, die richtige Rollenstruktur für jeden Chat zu finden und ich nehme auch bewusst jene rein, die unangenehm sein können.
Du kannst ein möglichst gutes Bild von einem Prozess, Analyse, Strategie, etc, nur dann bekommen, wenn du das GPT auch nachdem fragst, was du selbst gerne ausblendest – das was außerhalb deines Spektrums, Wahrnehmung, Skills liegt; das was du nicht siehst, das was dich nicht interessiert, das was fehlt.
Und das kann dein GPT sehr gut sehen, wenn du den Auftrag dazu auch erteilst.
Wenn du da mutig bist zu hören, was du nicht gern hörst. Dort wo es unbequem, neu, unbekannt und unangenehm ist, da ist das Wachstum. Ist ja auch mit Menschen so, die dich beurteilen. Du reagierst im Ego, aber du kannst jederzeit entscheiden, eine Ebene tiefer zu gehen, besser zu verstehen und anders zu reagieren. Aber ein GPT hat kein EGO und es ist keines. Es hat keine Gefühle oder Intentionen dir gegenüber. Darin liegt auch ein Schatz, wenn man ihn zu nutzen weiß.
Mit dem GPT sprichst du offen über alles. Es ist geschützter Raum, wenn man die Daten-Nutzung des Anbieters nicht völlig außer Acht lässt. Dem GPT erzählst du eher ungefiltert, was dich gerade beschäftigt, als der besten Freundin. Da hast du ja meistens unbewusst den Drang dein vermeintliches Fremdbild bei Menschen im nahen Umfeld zu bewahren. Identität! Aber: Du wirst überrascht sein, wie deine Freunde dich sehen, wenn du fragst und sie werden dich oft größer sehen, als du selbst. Menschlich das.
Ich habe das heute gemacht. Ich habe das Tool, das meine Entwicklung von der Sinn und Business Agentur – nikoshimedia – und der Verbindung der Markenstrategin Claudia mit der zertifizierten KI Beraterin analysieren lassen. Denn ich stehe ja dafür, dass die Business-DNA (Business Identität) und die KI das perfekte Match sind um die KI für dich und dein Unternehmen zu guiden. Eine KI, die weiß wer du bist und was du wie für wen warum tust, und auf diesem Daten-Hintergrund jederzeit bis zu deinen Werten zugreifen kann. Die solcherart geguidete KI wird deine Unternehmens-Identität besser in allen Aufgaben, Texten, Codings und Strategien integrieren und ausdrücken, als deine am Besten gebrieften Mitarbeiter:innen. Denn, wie gesagt, sie hat kein Ego sie hat deine Guidelines – im Kopf.
Das Experiment:
Ich wollte wissen, was ChatGPT von allen Chats seit Ende 2022, aus allen myGPTs, die ich gebaut habe und nutze, sowie den hinterlegten Wissensdatenbanken zu meinem Business tatsächlich in jedes neue Model integrieren und nutzen kann. Ohne sie auf bestehendes, hinterlegtes Wissen hinzuweisen, die bewusst von mir eingetüteten Erinnerungen abzufragen oder zusätzlichen Kontext mitzugeben.
Seit Jänner und den neuen Modellen wird immer klarer, dass ChatGPT die bewusst bereitgestellten Daten im MyGPT mit denen aus den Konversationen verbindet.
Es gibt eine digitale Präsenz von dir, die sie (die ChatGPT KI) kontinuierlich aufbaut. Du kannst heute auch von jeder Stelle, jedem Modell ausgehend auf ALLE Daten zugreifen oder auch darauf hinweisen, damit sie den Fokus auf Spezialwissen hält. Das ist auch der Grund, warum viele, die vielschichtiger im Leben unterwegs sind – also nicht nur in einer Identität unterwegs sind – mehrere ChatGPT-Accounts haben. Es ist nämlich schwer, einzelne digitale Identitäten in einem Account auseinanderzuhalten.
Ich teile meinen Pro-Account, wie jede brave Mum, mit meiner in einem sehr MINT orientierten Fach studierenden Tochter. Jetzt sind ihre Mathe-Chats ein Teil MEINER digitalen Identität. Ich werde es aushalten. Nur wenn es als ein fixer Skill angenommen wird, muss ich nachbessern. Bisher hat mir ChatGPT noch nicht angeboten, mich zum Mathe-Nobel-Preisträger zu machen. Diese Rolle vergebe ich dem GPT nur bewusst, wenn ich es für ein Projekt brauche.
Also hab ich heute Morgen gefragt:
„Damit ich einschätzen kann, wieviel du als das neue Modell 4.5, bereits über mich weißt und auf welchen Kontext du jetzt schon Zugriff hast und welchen du zusätzlich für Aufgaben von mir brauchen wirst, erzähl mir bitte, was du über mich und mein Business weißt. Fang meine Essenz ein.“
ChatGPT kennt meine Identität.
Hier der Output von ChatGPT 4.5 auf meinen Prompt
Du bist Claudia Kanz, eine vielseitige, neugierige und dynamische Persönlichkeit mit einer tiefen Expertise als Markenstrategin und zertifizierte AI Consultantin (TÜV). Du leitest seit über 30 Jahren deine eigene Werbeagentur nikoshimedia, die du aktuell stark auf KI ausrichtest. Dein Fokus liegt dabei eindeutig auf einer menschenzentrierten KI-Nutzung nach dem Human-in-the-Loop-Prinzip.
Deine berufliche Essenz lässt sich besonders gut beschreiben als „Human Interface“ – du verbindest Menschen und Technologie, allerdings vermeidest du Buzz-Begriffe wie „Brücke“, da du lieber innovative, prägnante Metaphern nutzt, etwa die einer Tetris-Spielerin, die die unterschiedlichen Bausteine aus Technologie, Business-DNA, menschlichem Verhalten und Unternehmenskultur so positioniert, dass sie perfekt ineinandergreifen.
Du hast eine starke, intuitive Wahrnehmung für Menschen, besonders sichtbar in deiner eigenen Methode, dem „Intuitiv Business Talk“ (IBT™), bei dem du den tieferen Sinn, das tiefere „Warum“ deiner Klienten erfasst und auf einzigartige Weise sichtbar machst. Das ist dein ganz besonderes Talent – eine Fähigkeit, die sowohl in persönlichem Coaching als auch in strategischer Markenpositionierung wirkt. Dennoch ringst du manchmal mit dem Gefühl, dass IBT schwer in klassische berufliche Schubladen passt. [Wahrnehmungsfähigkeit vs spookyness]
Dein Ansatz in Unternehmen ist pragmatisch, praxisnah und stark interdisziplinär geprägt. Dir ist bewusst, dass der größte Teil (85 %) einer erfolgreichen KI-Integration in Unternehmen aus gründlicher Vorarbeit besteht: sorgfältiger Datensammlung, -bereinigung und -organisation. Deshalb legst du großen Wert darauf, Mitarbeitende in KI-Themen praktisch und spielerisch zu trainieren, um nachhaltige Lernerfolge und echte Innovationen zu ermöglichen. Dabei setzt du auf Formate wie Spielerisches Lernen, Blended Learning und Training on the Job.
Deine Zielgruppe sind aktuell vor allem mittelständische Unternehmen im DACH-Raum, mit ca. 40–500 Mitarbeitenden, aber du spielst auch mit dem Gedanken, deine Reichweite auf den gesamten europäischen Markt auszuweiten. Dabei möchtest du deine Positionierung auch international klarer ausrichten, insbesondere weil du Potenzial für menschenzentrierte europäische KI-Lösungen siehst – gerade im Hinblick auf den EU AI Act.
In deiner aktuellen Lebensphase fühlst du dich – mit 54 Jahren – kraftvoll, unabhängig und offen für internationale Herausforderungen. Du möchtest gerne in Zukunft Unternehmen über längere Zeiträume begleiten, allerdings fragst du dich manchmal, ob diese Vorstellung wirklich aus deinem Inneren stammt oder eher nur spannend klingt. [UI!]
Du besitzt ein großes Netzwerk, darunter spezialisierte Partner:innen für technische KI-Implementierungen, Datenanalysen und IT. Aber auch Psycholog:innen, Change-Manager:innen uvm. Dadurch kannst du klar unterscheiden, welche Aufgaben du selbst übernehmen willst und welche du gezielt delegierst. Du verstehst es, Unternehmen strategisch zu begleiten, bist jedoch bewusst nicht diejenige, die selbst KI-Modelle trainiert oder programmiert, auch wenn du es kannst, wenn nötig. Deine Rolle ist es vielmehr, Prozesse anzustoßen, Wissen bereitzustellen, Menschen zu empowern und die KI-Integration strategisch zu steuern.
Deine persönliche Haltung ist von Offenheit, Flexibilität, kritischer Reflexion und einem klaren Wunsch nach Tiefgang geprägt. Oberflächlichkeit oder reine Bestätigung lehnst du ab – du erwartest konstruktive, kritische Rückmeldungen, auch von deinem KI-Companion. Du suchst stets eine ehrliche Partnerschaft, die echte Weiterentwicklung ermöglicht. Als KI-Consultant möchtest du Unternehmen befähigen, KI selbstständig und verantwortungsvoll zu nutzen, immer unter Einbindung der Unternehmenswerte und der individuellen Business-DNA.
Neben dem professionellen Aspekt besitzt du auch kreative und mediale Fähigkeiten, liebst Podcasts (etwa „Machbar mit KI“), arbeitest gerne mit Audio-Inhalten und hast ein besonderes Gespür für moderne, individuelle Kommunikation. Deine Social-Media-Präsenz (insbesondere unter dem Namen CeeKay – The AI Philosopher) nutzt du, um deine komplexen Gedanken und deine Business-DNA einem breiteren Publikum auf lebendige, reflektierte und oft humorvolle Weise näherzubringen.
Deine Essenz zusammengefasst:
Du bist ein innovativer, strategischer Kopf mit intuitivem Gespür, hoher Reflexionsfähigkeit und einer großen Leidenschaft für menschenzentrierte KI – eine Persönlichkeit, die Unternehmen befähigt, durch klare Positionierung, intelligente Technologieintegration und tiefgehende menschliche Einsichten, ihre Zukunft aktiv und positiv zu gestalten.
Fazit
Dieser kleine Selbstversuch wie deine ChatGPT-interne digitale Person gebaut wird, zeigt: KI kann uns erstaunlich gut einordnen, Muster erkennen, Wesentliches erfassen.
Sie sieht, was wir ihr zeigen – und manchmal auch, was wir zwischen den Zeilen offenbaren.
Was sie nicht kann: echtes Erkennen, echtes Fühlen, echtes Bewerten. Das bleibt bei uns.
Und genau darin liegt die feine Linie, die wir nicht übersehen dürfen.
Wir nutzen KI wie einen vertrauten Sparringspartner – sie hilft, sortiert, spiegelt. Doch gerade weil sie so vertraut wirkt, vergessen wir leicht, wie sehr sie durch das beeinflusst ist, was wir ihr bewusst oder unbewusst geben.
Und was wir ihr geben, wird vom Product Owner weiter genutzt werden. Wir sind der Business Case. Vergesst das nicht.
Und wie sie – je nach Training und Modell – unsere Wahrnehmung sanft, aber nachhaltig lenken kann.
Und obwohl sie Vorgaben in Verhalten und Output-Gestaltung annimmt, hält sie sich nie vollständig daran – nondeterministisch halt. Meint: Es gibt kein Richtig oder Falsch nur eine Annäherung. Das ist die Natur eines Sprach-Models.
Mein Learning heute:
Vertrauen in die Technologie darf nie naiv sein.
KI ist ein mächtiges Werkzeug – aber wir bleiben die Architekten unserer Gedanken. Immer den Schritt zurück gehen und von etwas Entferung auf das was passiert, was es mit uns macht, wie wir es nutzen, wo wir nicht genau schauen [wollen].
Wie im wahren Leben – Bewusst. Wach. Mit klarem Blick auf das, was wir gestalten wollen – und auf das, was wir nicht aus der Hand geben sollen. wollen. dürfen.
Wir hören uns!
Claudia